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Hospiz-Dienst Eckernförde: Fürsorge auf dem letzten Weg

  • Sie feiern das Jubiläum: Christa Loose-Stolten (Gründerin), Roland Repp (Vorsitzender Hospiz- und Palliativverband SH), Iris Ploog (Bürgermeisterin Eckernförde), Michael Busch (Leiter Hospiz-Dienst), Heide Menge (ehrenamtliche Mitarbeiterin), Ulla Rath (ehemalige Leiterin Hospiz-Dienst), Claudia Bozzaro (Klinisches Ethikkomitee am UKSH-Kiel), Anja Ihben (Leitung Hospiz-Dienst) und Dorothea Nötzel (ehrenamtliche Mitarbeiterin). Foto: Sabine Sopha
  • Ministerpräsident Daniel Günther würdigt die Arbeit des Hospiz-Dienstes. Foto: Sabine Sopha
  • Sorgt für Unterhaltung: Bauchredner Jörg Jará brachte mit Herrn Jensen die Gäste zum Lachen. Foto: Sabine Sopha

Eckernförde - Ein selbstbestimmes Leben in Würde bis zuletzt – das ist möglich. Vor allem dank jener, die sich ehrenamtlich engagieren und Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten. Das wurde bei der Feier 25 Jahre Hospiz-Dienst Eckernförde deutlich. Ministerpräsident Daniel Günther betonte in der St.-Nicolai-Kirche in Eckernförde: „Wenn es Menschen wie Sie nicht gäbe, die diesen Dienst freiwillig verrichten, könnte die Gesellschaft diese Arbeit nicht leisten.“

Deutlich wurde an diesem Vormittag auch: Die Betreuung sterbenskranker Menschen ist den vielen Unterstützern eine Herzensangelegenheit. Christa Loose-Stolten machte als Krankenhausseelsorgerin die Erfahrung, wie sehr sich Menschen auf ihrem letzten Weg Ansprache und Fürsorge wünschen. „Erfüllend“ sei diese Tätigkeit, erklärte sie. Roland Repp, Vorsitzender des Hospiz- und Palliativverbandes Schleswig-Holstein, hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für den Dienst am Menschen. „Es geht nicht nur um Schmerzkontrolle.“ Er betonte wie alle anderen auch: „Es ist ein Geben und Nehmen.“

„Es hat sich viel getan im Umgang mit Tod und Sterben, aber es gibt immer wieder neue Herausforderungen“, erklärte Claudia Bozarro in ihrem Vortrag. Sie ist Vorstandsvorsitzende des klinischen Ethikkomitees am Universitätskrankenhaus Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel. Bei der Geburt sei der ohne die Fürsorge eines anderen Menschen nicht überlebensfähig. Fürsorge wünschen sich die meisten Menschen auch am Ende ihres Lebens. „Die meisten haben eine klare Vorstellung davon, was ein gutes Sterben ist: zu Hause, ohne Schmerz, im Schlaf.“

Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Hospiz-Dienstes ermöglichen es oftmals, dass Menschen zu Hause sterben können. Sie reden mit ihnen oder hören gemeinsam Musik. „Denn das Leben geht bis zum Ende“ merkten die Palliativ-erfahrenen Menschen immer wieder an. Auch die Angehörigen werden unterstützt.

Mehr als das Sterben fürchten die Menschen die Einsamkeit und das Ausgeliefert sein, so Claudia Bozarro. So ist in Pflegeheimen die Not am größten, war zu hören. Aus diesem Grund stehen die Helferinnen Dorothea Nötzel und Heide Menge mit dem Alten- und Pflegeheim „Haus am Noor“ in Kontakt.

Die Unterstützer benötigen wiederum die Unterstützung durch die Politik und die Gesellschaft. Eckernfördes Bürgermeisterin Iris Ploog überbrachte nicht nur Grußworte, sondern auch eine Spende. Und Claudia Bozarro betonte die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Diskussion: „Die Anzahl der Menschen, die auf Hilfe und Fürsorge angewiesen sind, steigt. Daher müssen wir unsere gegenseitige Fürsorge-Verpflichtung neu definieren.“ Dieser Wille sei in der Politik erkennbar.

Sterben muss keine tottraurige Angelegenheit sein. „Das Leben geht bis zum Ende. Es hat noch niemand auf dem Sterbebett gesagt: Ich habe zu wenig gelacht.“ So sorgte der Bauchredner Jörg Jará mit Herrn Jensen für einen überaus heiteren Abschluss der Jubiläumsveranstaltung.

Info

Der Hospiz-Dienst Eckernförde wurde 1998 gegründet. 2004 übernahm der gemeinnützige Verein für evangelische Beratungsarbeit im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde die Trägerschaft. Seit eineinhalb Jahren ist Michael Busch hauptamtlicher Leiter, seit dem 1. April wird er durch die Palliativpflegefachkraft und Diakonin Anja Ihben unterstützt. 40 Ehrenamtliche sind für den Hospiz-Dienst im Bereich Eckernförde, Schwansen und Hüttener Berge im Einsatz.

Sabine Sopha/Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde